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Frohe Pfingsten! 26. Mai 2012

Posted by playitagain2 in Aktuelles.
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Pfingsten, das heißt: das Neuste vom Schneider,

Helle Hosen und weiße Kleider,

Neue Sonnenschirme und neue Hüte

Mit Bändern und Blumen, jeder Güte.

 

Pfingsten, das heißt: sich drängen und stoßen,

Und quetschen und schieben, die Kleinen und Großen,

Besetzte Bahnen, Tramways und Breaks,

Heißt: Schinken und Spargel und Rührei und Steaks,

Maibowle, Bier, frohe Gesichter

Und ab und zu ein lyrischer Dichter.

 

Pfingsten heißt auch: Fiedel und Flöte,

Ein Zitat aus Reineke Fuchs von Goethe,

Heißt Tanz und Predigt, heißt Kirche und Schenke.

Was heißt Pfingsten nicht alles, wenn ichs bedenke.

 

Eins noch vor allem, vom ganzen Feste

Ist das das Schönste, ist das Beste:

Das junge lachende Maienlaub,

Hell wimpelnd über Lärm und Staub,

Des Lebens grüne Standarte. Hurra!

Freue dich, Mensch! Pfingsten ist da!

 

Gustav Falke

Drei Könige…. 6. Januar 2012

Posted by playitagain2 in Aktuelles.
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Die heiligen drei Könige aus Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen:
Wo geht der Weg nach Bethlehem,
ihr lieben Buben und Mädchen?

Die jungen und Alten, sie wußten es nicht,
die Könige zogen weiter;
sie folgten einem goldenen Stern,
der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
da sind sie hineingegangen;
das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
die heiligen drei Könige sangen.

Heinrich Heine

Novembertag 7. November 2011

Posted by playitagain2 in Aktuelles.
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Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.

Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.

Christian Morgenstern

Richard Burton liest Dylan Thomas 18. Dezember 2009

Posted by playitagain2 in Kultplatten aus dem Play it again Sam Archiv.
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Wer sagt eigentlich daß auf Vinylplatten immer nur Musik erklingen muss?

Hier habe ich mal ein ganz besonderes und außergewöhnliches Schätzchen für Euch ausgegraben.

Eine LP aus der Abteilung „Gesprochenes Wort“.

Der geniale irische Schauspieler Richard Burton (bekannt aus Filmen wie „Der Spion, der aus der Kälte kam“ oder „Cleopatra“) las 1954 für die BBC Texte des Dichters Dylan Thomas. Vor allem sein auch in Deutschland bekannt gewordenes Stück „Unter dem Milchwald“ hatte es dem jungen Burton angetan. Immer wieder im Laufe seines Lebens gestaltete er Lesungen und Theaterafführungen (auch Fernsehproduktionen) mit Inhalten dieses Dichters.

Burton war Literaturfanatiker und Leseratte ersten Grades. In seiner Biografie schreibt er, dass er zu Dreharbeiten oder Theaterproben immer einen Handkoffer mit Taschenbüchern mitnahm, um sich nicht zu langweilen. Pro Woche las er 50 – 60 Bücher. Zur Kurzweil zitierte er aus dem äußerst schwierigen und umfangreichen Werk „Ulysseus“ von James Joyce. Dieses mehrere tausend Seiten umfassende Buch konnte er sogar auswendig und „rückwärts“ zitieren. Um dieses Buch zu lesen, braucht man in der Regel mehrere Wochen – um es wirklich zu verstehen häufig viele Jahre.
Mit den großen Theaterstücken von William Shakespeare, deren Hauptrollen er sämtlich gespielt hatte,war er ebenso vertraut.
Seiner „Mehrfachgattin“ Elizabeth Taylor brachte er die Literatur nahe und förderte Ihre Allgemeinbildung enorm.

Dieses Album aus den 50er Jahren auf dem gesuchten Argo Label zeigt Richard Burton als einzigartigen Rezitator. Wer fliessend englisch spricht wird seine Freude daran haben.

Aber auch für alle anderen erschließt sich der Blick auf einen großen Theatermann und einmaligen Schauspieler beim Abhören dieser unwiederbringlichen LP-Rarität.

http://www.playitagainsam.de